Freitag, 10. Februar 2012

ich hör dich zittern

             5706477106978456656.jpg
Windrauschen und Mondschein. 
Ein paar Zauberwörter. Die, welche einen Hauch Magie enthalten. Die, welche ganz gewöhnlich sind und doch für jemanden eine ganz besondere Bedeutung haben.
»Es war still. Doch es war noch nicht zu still. Es war so angenehm lautlos. Man konnte die Tränenkristalle fallen und den Lavendel ganz leise singen hören. Die schweigenden Briefe an dich lagen dort auf dem Tisch. Die Kerze warf einen unheimlichen Schatten darauf. Als wollten sie sagen, wir sind tot und nicht länger wichtig. Doch ich wollte sie zum Leben erwecken. Wollte das die Worte jemand schmeckte, roch und spürte. Doch die Angst lies meine Finger gefrieren. Die Blüten wurden weißer, zerfielen zu Staub und das Ticken der Uhr erinnerte mich daran, dass mir die Zeit wie Sand durch die Hände rann. Ich wollte sie dir geben. Ich wollte sie dir geben, denn du bist so viel für mich. Du schaust mich an und die Welt zeigt mir ein bisschen von ihrer Wahrheit. Du rettest für mich jeden Tag aufs neue. Du bist unbeschreiblich, Worte finde ich nicht. Du bist gut, du bist da, du bist einfach so nah. Ich spür dich und ich bin doch wie Windrauschen für dich. Wie Mondschein. Doch nur an Vollmond, alle paar Wochen. Ich bin wie ein Bleistiftbuchstabe für dich, denn man ausradieren kann, wenn man ihn nicht braucht. Wenn er Fehler macht oder nicht gut genug aussieht. Ich will doch Mondschein sein. Mondschein in jeder Nacht. Ich will Worte für dich spinnen. Ein Wortnetz aus Liebe, Herz und Vertrauen. Ich will da sein, wenn du mich brauchst und ich will, dass du mich zurück ins Leben holst. Mein Herz belebst mit einem Winterkuss. Es war still. Doch es war noch nicht zu still. Es war noch ein bisschen Sauerstoff in meinem Atem. Ein bisschen Kraft. Eine Brise Hoffnung. Sollte ich dir die Briefe geben? Ändern sie etwas an deiner Entscheidung? Ändern sie deine Gedanken? Ich wünschte ich könnte sie einfach anzünden und so zu Asche werden lassen. Doch die Flamme ist kalt. Die Flamme ist fort. Es ist so, als würde sie flüstern, dass ist deine letzte Chance. Doch ich kann es nicht. Ich war schon immer feige. Schon immer einsam. Schon immer gern allein. Ich redete mir ein, dass ich dich nicht brauche. Doch da bist du und ich merke, dass ich ohne dich keinen Tag lebe. Nicht atme, nicht lache. Ich bin einfach nur. Ich existiere nicht wirklich. Ich vegetriere, ich lebe nicht. Es war still. Vielleicht zu still für ein Mädchen das sprechen kann. Vielleicht schweigt sie schon länger. Vielleicht schreibt sie schon länger an diesen Briefen als nur ein paar Stunden. Vielleicht glaubt sie schon länger nicht mehr an sich. An die Liebe. An die Worte. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen