Sometimes I still need You
»Ich höre einfach auf zu atmen. Einfach so. Weißt du, es ist, als würdest du ein Hobby aufgeben. Du hast keine Lust mehr darauf. Du hast keine Zeit mehr. Oder du hast das Gefühl, dass alle anderen es besser können und du Fehl am Platz bist. So ist atmen. Einfach die Luft anhalten und aufhören. Aufhören mit weinen. Aufhören mit denken. Aufhören Schmerz zu empfinden. Ich mache Platz für die Leere, die mich doch viel zu oft schon vor dem Zerbrechen gerettet hat. Weißt du die Sehnsucht, das stille "ich brauch dich" liegt in der Luft, wie der Kirschblütenduft im Frühling. Wie der Rosenduft, der Nachts um 3 Uhr urplötzlich deine Nase erstürmt, wenn du nach Hause läufst. Es gibt Situationen da bist du in meinem Kopf und nimmst an allem Teil was ich denke. Dann gibt es Momente, die mich so berühren und an dich erinnern. Da ist es, als würdest du direkt neben mir stehen. Ich spüre deine Anwesenheit und doch die Abwesenheit ist so deutlich, dass sie mir einen verloren Namen in den Arm ritzt. Blut tropft und es schmeckt nach Zimt und Zucker. Es erinnert mich an unsere gemeinsamen Winter. Sehnsucht. Du bist wie die schwarze Nacht. Wenn du mich einmal ergriffen hast mit deinen kalten Händen, dann lässt du mich nicht mehr los. Manchmal brauche ich dich einfach. Manchmal da gibt es Dinge bei denen mir Niemand helfen kann außer du. Dinge von denen ich will, dass sie Niemand anders mit mir teilt außer dir. Ich höre einfach auf zu atmen. Vielleicht geht dann die Sehnsucht weg. Es ist einfach, weißt du. Einfach die Augen zu schließen. Doch es ist schwer im Dunkeln nicht dein Gesicht zu sehen. Es taucht einfach immer auf. Ein Lächeln auf deinem Gesicht, grüne Augen die mich an ein scheues Reh erinnern und doch von Stärke und Stolz prahlen. Ich wünschte da wäre einfach nur Leere, weißt du. Kein Raum mit Möbeln, einfach ein Vakuum. Dort wo ich sein kann ohne zu fühlen, zu denken, ohne »ein Herz « zu sein. Herz. Herzlich. Herzklopfen. Herzschlag. Herzvolumen. Herzflügel. Herzkammer. Herzschmerz. Herzlos. Herzversagen. Herzkrankheit. Herz. Ohne Herz. Das Herz ist so viel. Warum lässt es mich so viel fühlen? Verstehst du nicht die Sehnsucht die mich quält? Ich will doch einfach nur deine Hand halten. Neben dir stehen und still dein Lachen genießen. Ich will riechen wie du lebst und ich will schmecken wie du weinst. Einfach die Luft anhalten. Ich brauche dich. Einfach bis 10 Zählen. Dann bis zwanzig. Die Augen schließen. Atemlos. Untertauchen. Wie durch eine Welle. Nur vergessen aufzutauchen. Sehnsucht. Warum begleitest du mich selbst in die tiefen des Meeres. Ich vermisse es frei zu sein weißt du. Frei von dir. Atmen. Hör auf zu atmen. Leise. Heimlich. Dann wenn keiner zusieht. Dann wenn du es vielleicht selbst vergisst. Dann wenn du gerade nicht ans atmen denkst, und einfach still bist.
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