Eine Sanduhr voll Vergessenheit. Erinnerungen aus fernen Kindertagen. Träume und Wünsche, die man möglicherweise schon längst verdrängt hat. Träume aus denen man hinausgewachsen ist, wie aus einem zu klein gewordenen Tanzschuh. Eine Drehung und all der feine Körnerstaub rieselt auf deine großen, weiten Augen hinab. Grün sollen sie sein. Sind sie nicht mehr grün? Ändern sie ihre Farbe? Sind es Diamanten die sich im Licht brechen und in den Regenbogenfarben erstrahlen? Ein Hauch von Liebe überschwemmt dich. Ein Lächeln, dass so viel mehr zählt, als all diese sturen Ziele und all der Druck in deiner Realität. Eine Sanduhr voll Vergessenheit. Erinnerungen, die heraus störmen- nach und nach. Du drehst sie um und hörst die Melodie deines Lieblingslieds. Du hast es schon fünf Jahre nicht mehr gehört. Warum denn nicht mehr? Es war so schön. Du riechst frische Pfannkuchen. Nur mit Butter und Zucker. Der zarte Teig, wenn er auf deiner Zunge zergeht. Nicht einfach zerbröselt, wie Erde. Nein er fließt in dich hinein. Er wird zu dir. Dein Lieblingsessen. Warum hast du keine Lust mehr darauf gehabt? All die Jahre hast du nicht mehr frische Pfannkuchen gegessen. Erinnerungen an Freunde, die nun nicht mehr dein Lächeln erwidern. Die an dir vorbei gehen und dich nicht mehr grüßen. Erinnerungen an Lieblingswörter, erfundene Geheimsprachen, kleine Briefe zwischen Fremden. Luftballonbotschaften, die man an einem warmen Sommerabend in den Himmel geschickt hat in der Hoffnung, dass eine freundliche Seele ihn findet und befreit. Sanduhr- warum habe ich dich nicht schon früher umgedreht? Sanduhr, warum hast du so viele Erinnerungen von mir aufbewahrt? Ich lächle. Esse Pfannkuchen, mit Butter und Zucker- weil ich das so gern hatte. Höre mein früheres Lieblingslied und lese all die alten Briefe, schaue all die alten Bilder von damals an. Mit Freunden, die jetzt Fremde sind. Ich bin nicht traurig, nein. Die Zeit war wundervoll und die Erinnerungen sind so wertvoll. Das habe ich jetzt begriffen. Sanduhr- du bist kostbar. Danke für all das.
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